Burnout - was ist das überhaupt ?
- von Britta Eulenfeld
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- 21 Sept., 2016
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Der Begriff Burnout (gelegentlich auch "Burn-Out" geschrieben) kommt aus dem Englischen und steht für "ausgebrannt, total erschöpft".

Lehrer
leiden darunter ebenso wie Manager, Krankenschwestern oder
Alleinerziehende. Aber auch bei Rentnern, Menschen, die keinem Beruf
nachgehen und Hausfrauen können sich die Energieakkus leeren. Fachleute
beschreiben die Krankheit als einen Zustand körperlicher,
emotionaler und geistiger Erschöpfung.
Er wird wird von Unruhe, Anspannung, Motivationslosigkeit,
Leistungseinbußen und psychosomatischen Beschwerden begleitet.
Die Frage: „Was ist ein Burnout?“ ist in der Fachwelt nicht eindeutig geklärt. Geprägt wurde der Begriff Burnout vor allem durch den deutsch-amerikanischen Psychoanalytiker Herbert Freudenberger (1974) und die amerikanische Psychologin Christina Maslach.
Maslach entwickelte das „Maslach Burnout Inventory“, das am häufigsten zur Diagnose eines Burnout-Syndroms eingesetzt wird. Als zentrale Symptome werden die drei Skalen des Tests genannt:
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emotionale Erschöpfung
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Depersonalisation - eine unpersönliche bis zynische Haltung gegenüber Klienten, Kollegen und Vorgesetzten
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mangelnde persönlichen Erfüllung und Leistungsunzufriedenheit
Es gibt leider keine eigenständige Diagnose, sondern Burnout wird nur als Unterkategorie Z73.0 in der ICD10 (International Classification of Diseases ICD-10“, - Diagnoserichtlinie) aufgeführt. Burnout ist somit keine sogenannte Behandlungsdiagnose, die beispielsweise allen die Einweisung in eine Klinik rechtfertigt.
Manche Experten bezweifeln sogar grundsätzlich, dass Burnout eine eigenständige Krankheit ist. Sie gehen davon aus, dass Menschen mit der Krankheit im Grunde an einer Depression leiden.
Wen trifft ein Burnout?
Vor allem die Pflichtbewussten, Menschen die sich einsetzen und denen gute Resultate wichtig sind, die es genau nehmen mit dem was sie tun, die sind besonders gefährdet.
Ein Burnout kann prinzipiell jeden treffen, d.h. nicht nur Berufstätige, sondern auch Hausfrauen, Arbeitslose, Rentner oder Schüler.
Da die Burnout-Forschung aber in der Untersuchung spezieller Berufsgruppen wurzelt, beziehen sich die meisten Beschreibungen und Analysen auf Betroffene in der erwerbstätigen Bevölkerung.
Fachleute sind sich heute weitgehend einig, dass einem Burnout nicht unbedingt ein "Brennen" vorausgehen muss, also ein übergroßes Engagement. Vielmehr kann die Krankheit auch ganz normal engagierte Menschen treffen, die unter zu starkem Druck stehen, beispielsweise infolge von Mobbing.
Nach harter Arbeit, egal ob körperliche oder geistige Arbeit, erschöpft zu sein, ist völlig normal. Das kennt jeder - und jeder hat so seine Methoden, damit umzugehen und die Batterien wieder aufzuladen: vielleicht durch Ausschlafen, durch Entspannen, ein langes Wochenende, ein Urlaub, Sport, ... Doch wenn diese Methoden nicht mehr funktionieren, wenn keine Erholung mehr möglich ist, dann wird es gefährlich.
Die Symptome des Burnout-Syndroms sind:
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Chronische Müdigkeit und seelische Erschöpfung, die auch nach einer Erholungs-Auszeit (wie z.B. Urlaub) nicht verschwindet.
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Distanzierung von der Arbeit, d.h. der Verlust der inneren Beziehung zur Arbeit, der sich in einem verringerten Bedürfnis nach Erfolg bei der Arbeit, in abwertenden und zynischen Gedanken über die Arbeit bis hin zu dem Wunsch äussert, in einen anderen Beruf zu wechseln.
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Körperliche Beschwerden, wie z.B. Schlafstörungen, höhere Anfälligkeit für Krankheiten, Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Kopf- und Rückenschmerzen, Schwindel, Blutdruckinstabilität, Herzrasen, Tinnitus.
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Psychische Veränderungen, wie erhöhte Gereiztheit, innere Unruhe, die Unfähigkeit, nach der der Arbeit abschalten zu können, Rastlosigkeit, innere Leere, Lustlosigkeit, Angst, Langeweile, Verzweiflung, Resignation, Frustration, Sinnlosigkeitsgefühle, Abstumpfung.
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Kognitive Leistungseinschränkungen, wie z.B. Konzentrationsstörungen, Entscheidungsunfähigkeit, Selbstzweifel, Wahrnehmung von Leistungsverlust.
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Änderungen im Verhalten, beispielsweise sozialer Rückzug, Hyperaktivität, Konsum suchtfördernder Substanzen, Vernachlässigung von Freizeitaktivitäten.
Die Frühphase eines Burnout-Syndroms erkennst du dadurch, dass du dir kaum Erholung und Ruhe gönnst. Du identifizierst dich sehr stark mit deiner Arbeit und setzt sie auf deiner Prioritätsliste dauerhaft nach ganz oben. Du erwartest von dir 110% Leistung und musst dich ständig unter Kontrolle halten, um diese auch zu erbringen.
Am Anfang stehen also Engagement, Enthusiasmus und hohe berufsbezogene (nicht selten unrealistische) Erwartungen. Irgendwann folgen unweigerlich erste Ermüdungserscheinungen, die aber kontinuierlich ignoriert werden, ebenso wie die Enttäuschungen und der Frust darüber, dass bestimmte Erwartungen an die Arbeit nicht erfüllt bzw. durch bestimmte Ereignisse im Tagesgeschäft wiederholt torpediert werden.
Du versuchst, durch noch mehr Einsatz und noch höheres Engagement das Erwünschte zu erreichen und das führt zu einer schleichenden und unaufhaltsamen Entkräftung, die vom dir jedoch lange nicht wahrgenommen werden. Private Bedürfnisse werden also so lange auf später verschoben, dass ihr Verzicht kaum noch als solcher empfunden wird.
Auf die Erschöpfung folgt ein emotionaler Rückzug. In dein Denken und Fühlen schleichen sich Widerwillen und eine deutlich distanzierte oder zynische Haltung gegenüber Kollegen, Patienten, Klienten etc. ein.
Im weiteren entsteht ein Wahrnehmungsverlust für dich selbst. Du leidest unter Orientierungslosigkeit, Angst- und Hilflosigkeitsgefühlen, Desinteresse, Apathie sowie körperlichen Symptomen (z.B. Rückenschmerzen, Schlaf- und Verdauungsstörungen). Es werden Verhaltensveränderungen sichtbar, nach dem emotionalen folgt der soziale Rückzug.
Wie kannst Du also dem Burnout vorbeugen ?
Vorsichtsmaßnahmen, mit denen Du garantiert einem Burnout vorbeugen kannst, gibt es nicht.
Aber einige Maßnahmen verringern das Risiko, an Burnout zu erkranken.
Setzte Dir realistische Ziele – Anforderungen an dich selbst sollten immer auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft und entsprechend behandelt werden: bestenfalls konzentrierst Du Dich auf die Dinge die auch erreichbar sind.
Sorge für ausreichend Schlaf – ein regelmäßiger Schlaf von sechs bis acht Stunden trägt zu Deinem Wohlbefinden bei und wird idealerweise um einen Mittagsschlaf von 10-30 Minuten ergänzt.
Versuche es mit Entspannungsübungen und/ oder Sport – Eine Vielzahl an speziellen Übungen z.B. Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Qi Gong helfen, aufmerksamer mit Dir selbst umzugehen. Durch Joggen, Yoga oder ähnliche sportliche Aktivitäten kannst Du ebenfalls einem Burnout vorbeugen. Auch eine Fussreflexzonenmassage und Bachblüten können Dir helfen wieder ins Gleichgewicht zu kommen
Aber das Wichtigste ist, lerne NEIN zu sagen, schieben auch mal eine Arbeit auf oder lass sie sogar mal liegen. Genieße die freie Zeit in vollen Zügen und hab kein schlechtes Gewissen auch mal faul zu sein



